Löschzug 6
Löschgruppe Benninghausen
Die Gründerjahre 1912-1925
Am 14.12.1912 wurde auf einer Versammlung in der Gastwirtschaft Schwarze die Anregung zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr gegeben. Nur eine gute Woche später, am 22.12. 1912, folgte die nächste Versammlung. Dies war die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Benninghausen.
Die ersten Geräte konnten von der früheren Brandwehr, einer Pflichtfeuerwehr, die aber schon seit Jahren nicht mehr existierte, übernommen werden. Die darüber hinaus erforderlichen Neuanschaffungen wurden von der Gemeinde mit Unterstützung der Westfälischen-Provinzial-Feuersozietät in Münster vorgenommen.
1925: Ein neuer Brandmeister und eine neue Spritze
In den Nachkriegsjahren des ersten Weltkriegs machte sich eine allgemeine Interessenlosigkeit bemerkbar, so dass man auch in Benninghausen vor der Frage stand, ob nicht wieder eine Brandwehr gebildet werden sollte. In der Sitzung der Gemeindevertretung vom 26.2.1925 wurde schließlich beschlossen, neue Löschgerätschaften zu erwerben, es ansonsten aber bei der Freiwilligen Feuerwehr zu belassen. So wurde am 24.3.1925 eine Generalversammlung einberufen, in der Heinrich Mönning zum Brandmeister der damals 39 Feuerwehrmänner gewählt wurde.
Außerdem wurde von der Gemeinde eine neue, pferdebespannte Spritze angeschafft. Die Bespannung von 2 Pferden wurde vom Gutsbesitzer Marx-Osthoff in Benninghausen gestellt.
Am 3.6.1929 wurde das alte Gerätehaus an der Kreuzung Benninghauser Straße / Bahnhofstraße abgebrochen. Das neue Gerätehaus errichtete man am Hammerschmidtbogen am heutigen Platz.
Der Brandmeister Heinrich Mönning verunglückte am 21.6.1930 tödlich. Zu seinem Nachfolger wurde am 16.7.1930 Josef Mäder zum Brandmeister gewählt. Ab diesem Zeitpunkt führte er die aus 33 Mitgliedern bestehende Feuerwehr Benninghausen.
Das erste Feuerwehrauto
Im Jahr 1932 wurde der Feuerschutz für Hellinghausen und Herringhausen auf Antrag der damaligen Gemeinde Hellinghausen/Herringhausen übernommen. Die Gemeinde ellinghausen/Herringhausen versprach dafür die Entrichtung eines angemessenen Unkostenbeitrags, so dass mit der Gemeindeverwaltung erste Verhandlungen über die Anschaffung einer &Ãœuml;berlandspritze geführt werden konnten. Doch wegen der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse verzögerte sich der Kauf. Erst 1935 wurden eine Magirus-Motorspritze mit einer Nennleistung von 800 l/min und ein geschlossener, zweirädriger Transportwagen angeschafft. Die Spritze wurde am 10.11.1935 nach dem Hochamt auf dem Kirchplatz geweiht und anschließend durch Bürgermeister Rubart an den Löschzug Benninghausen übergeben. Das erste "Feuerwehrauto" konnten 1938 angeschafft werden: Ein gebrauchter 8-Zylinder-Adler-Personenkraftwagen, der zum Befördern von Mannschaft und Gerät zu Brandeinsätzen benutzt wurde. Der Adler tat bis zu seiner Ausmusterung am 28.11.1951 seinen Dienst. Im Jahr 1933 hatte es für die Freiwillige Feuerwehr Benninghausen aber noch weitere änderungen gegeben: Zum einen war in der "schwarzen" Mergelkuhle ein Feuerlöschteich angelegt worden, zum anderen war die Feuerwehr Benninghausen am 15.12.1933 in die Amtsfeuerwehr Erwitte eingegliedert worden.
Der zweite Weltkrieg
Der zweite Weltkrieg rief auch viele Feuerwehrmänner zum Kriegsdienst, so dass der Mitgliedsbestand durch Notdienstverpflichtete aufgefüllt werden musste. Durch polizeiliche Verfügung des Amtsbürgermeisters wurden am 3.6.1941 zehn Männer aus Benninghausen zur Dienstleistung in der Feuerwehr Benninghausen herangezogen. Am 26.1.1944 wurden der Feuerwehr Benninghausen aufgrund der weiteren Personalknappheit zehn Frauen zum kurzfristigen Notdienst zur Dienstleistung zugewiesen.
Die Nachkriegsjahre
Am 12.12.1951 verstarb der Wehrführer Brandmeister Josef Mäder. Zum neuem Wehrführer der zu diesem Zeitpunkt aus 20 Mitgliedern bestehenden Feuerwehr Benninghausen wurde Brandmeister Karl Müller gewählt.
Erst im Sommer 1953 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Benninghausen ein genormtes Löschfahrzeug als Ersatz für den 1951 ausgemusterten Adler-Personenkraftwagen.
Der Beginn der ära Heinrich Mackenberg
Wegen Erreichens der Altergrenze legte am 13.5.1954 Brandmeister Karl Müller sein Amt nieder. Zum kommissarischen Wehrführer wurde Löschmeister Kaspar Feldmann sen. ernannt. Die feuerwehrtechnische Ausbildung wurde dem Kameraden Heinrich Mackenberg übertragen. Die Feuerwehr bestand zu diesem Zeitpunkt aus 22 aktiven Mitgliedern.
Am 10.10.1956 wurde Heinrich Mackenberg von der Feuerwehr Benninghausen zum Wehrführer der 16 aktiven Mitglieder gewählt und vom Amtsbrandmeister Schulte ernannt.
Im Jahr 1958 wurde von der Gemeinde Benninghausen eine neue Motorspritze mit Anhänger angeschafft. Bei Brandeinsätzen wurde dieser Anhänger von einem Traktor oder von Hand zum Einsatzort gezogen. Erst am 9.12.1960 erhielt die Feuerwehr Benninghausen ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 8) als Ersatz für das 1951 angeschaffte und mittlerweile überaltete Löschfahrzeug. Im Frühjahr 1963 wurde der Feuerwehr von der 25. Katastrophenschutz-Feuerwehrbereitschaft als zweites Fahrzeug zudem ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 16) zur Verfügung gestellt.
Das Feuerwehrgerätehaus
Das 1929 errichtete Feuerwehrgerätehaus wurde 1960 abgerissen. Am gleichen Platz wurde stattdessen im August 1960 ein neues Gerätehaus mit einer Einliegerwohnung und einer Fahrzeughalle mit zwei Einstellplätzen errichtet. Im Oktober 1966 wurde an die Fahrzeughalle ein Schulungsraum für die feuerwehrtechnische Ausbildung angebaut. Gleichzeitig wurden die Fahrzeughalle und die Wohnung mit einer Zentralheizung versehen.
Im Jahre 1985 reichte der Schulungsraum für die zu dem Zeitpunkt 29 aktiven Mitglieder nicht mehr aus, so dass mit erheblicher Eigenleistung ein weiterer Anbau errichtet wurde.
Die Zeit nach der kommunalen Neuordnung 1975
Im Rahmen der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 wurde die Feuerwehr Benninghausen der Feuerwehr Lippstadt angegliedert und nennt sich seitdem Feuerwehr Lippstadt Löschgruppe Benninghausen.
In den 80er Jahren standen erhebliche Ersatzbeschaffungen an: 1984 wurde die im LF 8 mitgeführte Tragkraftspritze funktionsuntüchtig und wurde im Dezember durch eine neue Tragkraftspritze ersetzt. Im Frühjahr 1985 wurde im TLF 16 eine neue Pumpe eingebaut. Schließlich wurde im Herbst 1986 wurde das einst 1960 angeschaffte LF-8 ganz ausgemustert. Da der Feuerwehrschutz im Ortsteil Benninghausen mit einem TLF-16 nicht gewährleistet war, wurde ein zweites TLF-16 aus Hörste in Benninghausen vorübergehend stationiert, bis im Jahr 1987 ein neues LF-8 angeschafft werden konnte.
Das 75-jährige Jubiläum 1987
Im Rahmen des Festaktes am 30.04.1987 wurde dem Löschgruppenführer Heinrich Mackenberg durch den Stadtbrandmeister Fritz Sprenger das Feuerwehrehrenkreuz in Silber übergeben. Mit Errreichen der Altersgrenze schied Heinrich Mackenberg im gleichen Jahr aus dem aktiven Dienst aus. Zum Nachfolger wurde am 24.09.1987 der Brandmeister Michael König ernannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Löschgruppe 30 aktive Mitglieder.
Vom Jubiläum bis heute
Das TLF-16 wurde, nachdem die Stadt Lippstadt das Fahrzeug im Jahre 1994 vom Bund übernommen hatte, zum Jahreswechsel 1996/97 ausgemustert und durch ein gebrauchtes TLF 8/18 ersetzt. Im Jahre 1999 wurde die Anschaffung einer Standarte beschlossen. Die Weihe erfolgte am 28.05.2000 in der St. Martin Kirche zu Benninghausen.
Anläßlich der Jahresdienstbesprechung am 25.01.2002 wurde der Löschgruppenführer Michael König zum Zugführer des Zuges 6 ernannt. Sein Nachfolger als Löschgruppenführer wurde der Kamerad Rainer Tschorn.
Zurzeit wird die Löschgruppe Benninghausen von Hauptbrandmeister Rainer Tschorn geleitet. Stellvertreter sind Brandmeister Christian Glarmin und Unterbrandmeister Manfred Feldmann.
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