10 Feb '25

112 für schnelle Hilfe - Europaweiter Notruftag soll Leben rettende Rufnummer bekannter machen

Wer sich in einer Notlage befindet und Hilfe benötigt, kann seit 2009 in allen EU-Staaten die 112 wählen. Sie ergänzt in den meisten Fällen die bestehenden nationalen Notrufnummern. Am 11. Februar ist europaweiter Notruftag. Der Aktionstag soll die Leben rettende Rufnummer noch bekannter machen. Im Kreis Soest mit seinen 300.000 Einwohnern gingen 2024 in der Rettungsleitstelle insgesamt 64.417 Notrufe über die 112 ein.

Das Anrufaufkommen, rechnet man Krankentransporte, Amts- und Behördenleitungen zusammen, lag bei 109.812. Macht in Summe 174.229 Anrufe, die von den Disponenten der Leitstelle zu bearbeiten waren. 55.947 Rettungswagen- und Notarzteinsätze sowie Krankentransporte zählten die Mitarbeiter. Außerdem wurden 3.960 Einsätze der Feuerwehr über die Rettungsleitstelle des Kreises ausgelöst und abgewickelt. „Daran wird deutlich, wie vielen Menschen dank 112 in Notsituationen geholfen werden konnte“, betont Ricarda Oberreuter, Dezernentin für Gesundheit, Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr.

In Deutschland kann man mit der Notrufnummer 112 Feuerwehr, Rettungsdienst und den Notarzt anfordern. Die Nummer 110 gilt für die Polizei. Der Euronotruf 112 ist EU-weit kostenlos. Unter dieser Rufnummer ist immer eine Leitstelle zu erreichen, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert.

Seit dem 1. Februar ist Christian Schneider neuer Leiter der Leitstelle. Er ist von der Berufsfeuerwehr in Münster, wo er ebenfalls in der Leitstelle tätig war, zum Kreis Soest gewechselt und weiß, dass es auch eine Kehrseite der Medaille gibt: Viel zu häufig werde der Notruf „aus Jux und Dollerei“ gewählt. Gerade Jugendliche würden diese Notrufnummer in missbräuchlicher und böswilliger Absicht oder einfach nur aus Langeweile anrufen. Er appelliert: „Wir können uns glücklich schätzen, so ein gut funktionierendes Notrufsystem zu haben. Wird dieses jedoch ohne Not verwendet, ist das alles andere als harmlos. Notrufmissbrauch ist strafbar. Denn die Anrufe können Leitungen blockieren, wenn tatsächlich jemand einen Notfall melden muss und auf Hilfe angewiesen ist.“ Daher drohten bei Missbrauch Geld- oder Freiheitsstrafen – „zusätzlich ein klarer Grund, solche Scherze zu unterlassen“.

Wer einen Notruf absetzt, sollte den Standort des Geschehens so präzise wie möglich erläutern. Die geschulten und erfahrenen Leitstellendisponenten stellen dem Anrufer oder der Anruferin alle weiteren Fragen, die für eine zielgerichtete und schnelle Alarmierung relevant sind. Diese erfolgt bereits während des Gesprächs, damit die benötigte Hilfe auch bei weiteren Fragen ohne größere Verzögerung eintrifft.

Foto: Kira Hönicke (Kreis Soest)

Text: Pressestelle Kreis Soest

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