11 Apr '25
Einsatz für die Sicherheit: Feuerwehr und Krankenhaus trainierten im Klinikum Lippstadt den Ernstfall bei einem Zimmerbrand
Wir sind in der vierten Etage angekommen, der Bereich vor den Zimmern ist verraucht, bestätigtes Feuer, wir gehen vor zur Menschenrettung“. Dieser Funkspruch des Angriffstrupps würde im tatsächlichen Einsatz durch Mark und Bein gehen und eine große Anzahl von Rettungskräften der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Hilfsorganisationen in Marsch setzen.
Am vergangenen Samstag ist es Gottlob nur eine Übung. Das angenommene Szenario, ein Feuer in der vierten Etage im Klinikum Lippstadt an der Wiedenbrücker Str., zwei Patientenzimmer sind betroffen und drei Patienten, dargestellt durch rund 80 kg schwere Dummies, gelten als vermisst. Insgesamt 49 Kräfte des Löschzuges I der Kernstadt und der Löschgruppe Lipperode mit sechs Einsatzfahrzeugen unter der Einsatzleitung von Brandoberinspektor Frank Jungeilges trainieren an diesem Tag die Maßnahmen die erforderlich sind, falls es doch einmal in dem Klinikum brennen würde. Insgesamt vier Rettungstrupps unter Atemschutz sind im Einsatz.
„Das Krankenhaus ist für die Feuerwehr ein hochsensibler Bereich, die Grund- und Regelversorgung muss bei den Übungen und auch bei Einsätzen, soweit es möglich ist, weiterlaufen“, bringt es ein Angehöriger der Feuerwehr auf den Punkt. Immerhin so fügt er hinzu, geht es hier um Menschenleben. Zurück zur Übung, hier sind inzwischen der erste und zweite „Patient“ aus den mit einer Nebelmaschine verqualmten Zimmer von den Rettern aus ihrer Gefahrenlage befreit worden und im sicheren Bereich an den Rettungsdienst übergeben worden.
Zeitgleich wird von den Kräften am Boden für die Brandbekämpfung eine leistungsfähige Wasserversorgung aufgebaut und in Betrieb genommen. Mit Hilfe einer Drehleiter wird schon nach kurzer Zeit auch der dritte Patient aus dem Zimmer gerettet. Im Einsatz ist auch die Informations- und Kommunikations-Einheit (kurz IuK), die mit zwei Fahrzeugen den Einsatz mit der Führung einer Lagekarte und der Protokollierung der Funkmeldungen unterstützt.
Die vorgegebenen Aufgaben, wie die Hausinternen Alarmprozesse, die Überprüfung der technischen Anlagen, der Selbsthilfeeinrichtungen wie Wandhydranten und Druckknopfmelder sowie die hausinterne Alarmierung des Klinikpersonals, haben so ein Mitarbeiter des Brandschutzes des Klinikums einwandfrei funktioniert, der gleichzeitig den Kräften der Feuerwehr für ihren Einsatz und der guten Zusammenarbeit dankte. Unter den zahlreichen Beobachtern der Übung ist auch Bürgermeister Arne Moritz, der im Anschluss den Kräften für ihren Einsatz dankte.
Für die Feuerwehr, so erklärte Übungsorganisator Hauptbrandmeister (HBM) Julian Kipp der gemeinsam mit dem Christian Volmer, HBM, Stadtbrandinspektor Tim Buddeberg und Brandinspektor Marko Kötter die Übung in wochenlanger Arbeit mit dem Krankenhaus vorbereitet hatte, wurde der Einsatz der Drehleiter getestet, die Aufstellflächen und Zufahrten für die Feuerwehrfahrzeuge wie auch die Wasserversorgung geprüft.
Die für die Übung gestellten Ziele wurden erfolgreich abgearbeitet, wichtige Erkenntnisse wurden gewonnen, so dass Klinik und Feuerwehr in Zukunft noch besser zusammenarbeiten können, so ein Sprecher der Feuerwehr, der sich gleichzeitig bei dem Mitarbeiter/-innen der Klinik für die Unterstützung und Begleitung bei der Übung bedankte.
Text und Fotos: Dieter Dreier (Feuerwehr Lippstadt)