20 Dez '24
Jahresrückblick des Löschzugs 1 der Feuerwehr Lippstadt: 133 Einsätze – Löschzugführer Bert Schulz dankt seinem Team beim traditionellen Grünkohlessen
Der Löschzug I der Feuerwehr Lippstadt hat ein herausforderndes Jahr 2024 hinter sich. Im Rahmen des traditionellen Grünkohlessens blickten die Mitglieder des Löschzugs auf ein Jahr zurück, das nicht nur von einem deutlichen Anstieg des Einsatzaufkommens, sondern auch von außergewöhnlichem Engagement und Teamgeist geprägt war. Schulz begrüßte neben der Leitung der Feuerwehr auch den Bürgermeister Arne Moritz sowie den Fachbereichsleiter Joachim Ellinger, sowie die Alters-und Ehrenabteilung des Löschzuges I. Löschzugführer Bert Schulz nutzte die Gelegenheit, um seinem Team für die herausragende Arbeit zu danken. „Wer hätte gedacht das nach dem letzten Grünkohlessen im Dezember 2023 uns so ein unruhiges nasses und kaltes Weihnachtsfest bevorstand“, so Schulz. Und bezog Stellung zu dem Hochwassereinsatz über die Weihnachtstage die die gesamte Feuerwehr Lippstadt forderte.
Einsatzaufkommen mehr als 50% gesteigert
Mit insgesamt 133 Einsätzen verzeichnete der Löschzug I in diesem Jahr eine Steigerung des Einsatzaufkommens um fast 50% mehr im Vergleich zu den Vorjahren. „Das war ein Jahr, das uns in vielerlei Hinsicht gefordert hat“, erklärte Löschzugführer Bert Schulz in seiner Ansprache. „Besonders bei Brandeinsätzen, technischen Hilfeleistungen und Unwetterschäden haben wir unser Können und unsere Flexibilität unter Beweis stellen können.“
Ein großer Teil dieses Anstiegs ist auf die Anordnung der Aufsichtsbehörden zurückzuführen, bei automatischen Feuermeldungen durch Brandmeldeanlagen einen höheren Personalansatz zu stellen. Brandmeldeanlagen sind in vielen Betrieben und Gebäuden installiert und lösen bei einem vermuteten Feuer automatisch Alarm aus. Leider sind diese Alarme in vielen Fällen Fehlalarme, was die Feuerwehren immer wieder zu Einsätzen zwingt.
Das ist landauf, landab ein Problem, das wir immer häufiger erleben. Leider sind sie die häufigsten Gründe, warum Feuerwehrkräfte ausrücken müssen“, erläuterte Schulz. „Das ist ein zweischneidiges Schwert“, fügte er hinzu, „denn auf der einen Seite sind die Brandmeldeanlagen wichtig für die schnelle Erkennung von echten Bränden, auf der anderen Seite binden sie unsere Kräfte oft unnötig, was zu einer erhöhten Belastung führt.“
Mit 90 aktiven Kameraden hat der Löschzug eine ordentliche Personalreserve mit Verantwortungsgefühl für unsere Bürgerinnen und Bürger.
Ehrenamtliche Feuerwehrleute in der Pflicht
Die Feuerwehrleute, die zum Großteil ehrenamtlich tätig sind, müssen bei derartigen Einsätzen regelmäßig ihre berufliche Tätigkeit unterbrechen, was nicht nur zu persönlichen Unannehmlichkeiten führt, sondern auch die Arbeitgeber vor Herausforderungen stellt. „Jedes Mal, wenn wir zu einem Einsatz ausrücken, müssen unsere ehrenamtlichen Mitglieder ihre Arbeit unterbrechen. Das ist für viele von ihnen nicht leicht, und es entsteht ein ständiger Spagat zwischen Feuerwehr und Beruf“, erklärte Schulz.
Er betonte jedoch, dass der Löschzug I große Dankbarkeit gegenüber den Arbeitgebern im Stadtgebiet empfindet. „Wir wissen um die Unterstützung unserer Arbeitgeber, die den Kameraden keine Steine in den Weg legen und es ihnen ermöglichen, ihren Dienst zu leisten. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte der Löschzugführer. Doch gerade in Anbetracht der immer größeren Zahl an Einsätzen werde es zunehmend schwieriger, den Dienst als Ehrenamt in Einklang mit den beruflichen Verpflichtungen zu bringen.
Appell an die Landespolitik: Ehrenamt stärken
„Wir möchten jedoch nicht den Bogen überspannen“, fügte Schulz hinzu, „aber es ist an der Zeit, dass die Landespolitik mehr Verantwortung übernimmt und das Ehrenamt im Feuerwehrwesen aktiv unterstützt.“ Der Löschzugführer forderte eine stärkere Anerkennung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements, besonders in Zeiten, in denen der Personalaufwand bei den Feuerwehren stetig ansteigt.
„Das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Feuerwehr. Ohne die unermüdliche Arbeit unserer freiwilligen Kameraden könnten wir viele Einsätze nicht leisten. Doch wir sehen auch die wachsende Belastung, die vor allem durch die steigenden Anforderungen und die zusätzlichen Auflagen entsteht“, sagte Schulz. „Die Landespolitik ist gefordert, hier Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Arbeitgebern noch einfacher machen, ihre Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst freizustellen und gleichzeitig das Ehrenamt langfristig zu sichern.“
Dank an die Kameraden: „Euer Einsatz war herausragend“
In seiner Rede betonte Schulz besonders die außergewöhnliche Leistung jedes einzelnen Feuerwehrmanns und jeder Feuerwehrfrau im Löschzug I. „Es ist eine unglaubliche Leistung, wie jeder Einzelne in unserem Löschzug seinen Beitrag zu diesen vielen Einsätzen geleistet hat“, sagte der Löschzugführer und dankte seinen Kameraden für ihre unermüdliche Einsatzbereitschaft.
„Eure Professionalität, euer Teamgeist und eure Bereitschaft, auch bei schwierigsten Bedingungen alles zu geben, sind das, was unseren Löschzug so stark macht. Das zeigt sich nicht nur bei den Einsätzen, sondern auch bei der täglichen Arbeit und der kontinuierlichen Weiterbildung.“
Bürgermeister Arne Moritz nutzte die Gelegenheit, um den Anwesenden seinen persönlichen Dank auszusprechen. In seiner Rede zeigte er nicht nur Verständnis für die Belastungen, die durch die häufigen Einsätze entstehen, sondern betonte auch, dass der Dialog mit der Landespolitik gesucht werden muss um das Ehrenamt zu stärken.
Traditionelles Grünkohlessen als Höhepunkt
Das Grünkohlessen, das jedes Jahr zum Jahresende stattfindet, war auch in diesem Jahr ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Löschzugs I. In gemütlicher Runde bei traditionellem Grünkohl und herzhaften Beilagen ließen die Kameraden das Jahr Revue passieren. Bei dieser Gelegenheit wurden nicht nur die Leistungen des vergangenen Jahres gewürdigt, sondern auch Beförderungen und Auszeichnungen vollzogen.
Beförderungen nach erfolgreicher Ausbildung
Der stellv. Leiter der Feuerwehr Bernd Peterburs nutzte die Gelegenheit, um die Feuerwehrleute, die im vergangenen Jahr ihre Aus- und Fortbildung abgeschlossen haben, für ihre Leistungen zu würdigen. „Die Ausbildung ist das Fundament unserer Arbeit. Nur wenn wir gut ausgebildet sind, können wir im Ernstfall schnell und richtig handeln.
Im Rahmen des Grünkohlessens wurden mehrere Mitglieder des Löschzugs I nach erfolgreicher Teilnahme an verschiedenen Lehrgängen und Fortbildungen befördert. Diese Beförderungen waren das Resultat zahlreicher Stunden harter Arbeit und des Willens, sich ständig weiterzuentwickeln.
Nach dem Besuch des Truppführerlehrgangs wurde folgende Kameradin und Kameraden zu Unterbrandmeister befördert: Daniele Wiegelmann, Timo Oettinger, Daniel-Lukas Schulze-Dasbeck, Justus Merschmann
Kamerad Dennis Falkenstein wurde zum Stadtbrandinspektor befördert.
Verleihung der Feuerwehrleistungsabzeichen
Für die erste Teilnahme an den Leistungsnachweisen auf Kreis Ebene bekam folgende Kameradinnen und Kameraden das Leistungsabzeichen in Bronze:
Maria Argyriou, Sarah Röhr, Melvin Nikolic alle Löschgurppe 4
Für die dritte Teilnahme das Leistungsabzeichen in Bronze:
Kathrin Fritsch Löschgruppe 4
Für die fünfte Teilnahme das Leistungsabzeichen in gold:
Philipp Clostermeyer Löschgruppe 2
Für die 10. Teilnahme das Leistungsabzeichen in gold mit der Sonderstufe auf blauem Grund:
Christian Volmer Löschgruppe 3
Für die 15. Teilnahme das Leistungsabzeichen in gold mit der Sonderstufe auf rotem Grund:
Jörg Disse Löschgruppe 3
Was treibt uns an
Gerade das positive Feedback aus der Bevölkerung nach dem Weihnachtshochwasser oder dem Tornado zeigt das unsere Arbeit wahrgenommen wird. Und das treibt jeden einzelnen Kameraden an mit Motivation an die Arbeit zu gehen,
Fazit: Ein Jahr der Höchstleistung liegt hinter uns
Das Jahr 2024 war für den Löschzug I der Feuerwehr Lippstadt ein Jahr der Rekorde – mit 133 Einsätzen und einem Anstieg des Einsatzaufkommens um mehr als 50%. Doch trotz der hohen Zahl an Einsätzen und der damit verbundenen Herausforderungen zeigte sich der Löschzug I bestens vorbereitet. Der hohe Teamgeist, die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die starke Kameradschaft bildeten das Fundament für den Erfolg.
Mit einem letzten Anstoßen auf das vergangene Jahr und das kommende Jahr klang der Abend aus – ein gelungener Jahresrückblick, der einmal mehr die Bedeutung der Feuerwehr für die Lippstädter Bevölkerung unterstrich. Und wie Schulz abschließend feststellte: „Was wir als Team erreicht haben, ist außergewöhnlich. Gemeinsam werden wir auch die kommenden Herausforderungen meistern.“
Fazit: Notwendigkeit einer gemeinsamen Lösung
Die Debatte um die steigende Zahl der Einsätze, die durch Brandmeldeanlagen ausgelöst werden, und die Belastung der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte wurde beim Grünkohlessen des Löschzugs I deutlich. Schulz und seine Kameraden sehen die Notwendigkeit, das Ehrenamt langfristig zu sichern und die Rahmenbedingungen für freiwillige Feuerwehrleute zu verbessern. Dabei ist die Unterstützung der Arbeitgeber ebenso wichtig wie die politische Verantwortung auf Landesebene.
„Wir wissen die Unterstützung unserer Arbeitgeber sehr zu schätzen und sind dankbar, dass sie uns nicht im Weg stehen“, sagte Schulz zum Abschluss seiner Rede. „Aber auch die Landespolitik muss hier ihrer Verantwortung gerecht werden und das Ehrenamt so stärken, dass es auch in Zukunft tragfähig bleibt.“
Text und Fotos: Löschzug 1 (Feuerwehr Lippstadt)